Der neue Steuermann an Bord

7. Dezember 2019 Von Philip

Ein neuer Autopilot...

Von Werk aus war unser Stolpervogel mit einem Raymarine ST6001 Radpiloten ausgestattet. Dieser steuerte bei Fahrt unter Motor zuverlässig durch Flauten hindurch, sodass wir gemütlich an Deck sitzen und entspannen konnten. 
Etwas angespannter reagierte eben dieser Radpilot allerdings schon auf relativ schwachen Wind. Bei geringstem Druck auf dem Ruder fiel es ihm sichtlich schwer den eigentlich recht kursstabilen Stolpervogel auf Kurs zu halten. In Böen rissen die besorgniserregenden Laute die der Radpilot bei seinen Ruderbewegungen erzeugte wirklich jeden an Bord aus den Gedanken zurück in die Realität – und damit auch zurück ans Ruder….

Immer wieder hatten wir über alternativen Arten von Autopiloten gelesen. Mit Blick in die Zukunft und den Träumen vom Blauwassersegeln befassten wir uns recht ausführlich mit Windsteueranlagen. Die aufwendige Montage (Wer bohrt schon gerne Löcher in seinen Rumpf…) und Instandhaltung schreckten uns hier aber mindestens genauso ab wie die bei vielen Modellen mit der Montage verbundenen Einschränkungen (irgendwann wollen wir ja schließlich in Gewässer in denen Tauchen und Schnorcheln attraktiver ist als im Ijsselmeer). Nach langem hin und her stand ein neuer Kandidat für unser Vorhaben fest: Ein Linearantrieb

Wir hatten bereits den an­ti­quierten Plotter gegen einen Raymarine eS7 getauscht – unsere Wahl viel daher wieder auf die Produktlinie von Raymarine. Bei Lepper Marine in Bochum wurden wir sehr gut beraten und bekamen ein Angebot, das wir nicht ablehnen konnten: ein Raymarine Linearantrieb Typ 1, einen EVO 200 Kurscomputer inklusive Ruderlagengeber und die Bedieneinhait p70s sowie noch eine Fernbedienung zu einem Superpreis. Tobias Lepper übernahm  die Bestellung des Tillerarms bei Jefa, es wurde aber zuvor noch ein Kurzausflug  nach Lemmer fällig, um die Ruderwelle auszumessen. Jefa bietet ein komfortables Online-Formular an, in das die Maße einegtragen werden können. Der Arm wurd schnell geliefert und passte perfekt. Etwas Respekt hatte wir vor dem Bauen des Fundaments für den Antrieb, da wir zuvor noch nie laminiert hatten. Zunächst wurde ein Kartonmodell gebastelt, nach dem aus Siebdruckplatten das Fundament gebaut wurde und mittels Elektrohobel den Rumpfrundungen angepasst wurde.  Dieser Sockel konnte dann mit angedicktem Epoxi eingeklebt werden, anschließend wurden mehrere Lagen Glasmatten auflaminiert, was gut funktionierte, nur leider aufgrund der Platzverhältnisse relativ anstregend war. Die Montage und Verkabelung mittels Seatalk ng Netzwerk klappte dann sehr zügig. Der Autopilot steuert sehr präzise, im  Modus Wandfahnensteuerung segelt er das Boot sogar erstaunlich zuverlässig. Insgesamt ein echter Gewinn.