Das Schiff gehört ins Wasser, nicht das Wasser ins Schiff!

Nach dem verlängerten Winterlager konnten wir am 12.04.2021 endlich wieder in unsere zweite Heimat fahren und den Stolpervogel aus der Halle holen. 
Der relativ angespannten Verkehrslage geschuldet lag der Stolpervogel schon unterm Kran als wir ankamen. Noch schnell den Mast mit neuem Radarreflektor ausgestattet war ruckzuck alles fertig. 
Jetzt hieß es weg vom Kran, rein in die Box – leider gar nicht so einfach. Das Wetter wollte auch dieses Jahr trotz verspätetem Saisonbeginn nicht mitmachen. Eiskalter Wind und Nieselregen, das ging auch schonmal schöner. 
Philip musste leider für endlich wieder stattfindende Präsenzveranstaltungen im Studium in Deutschland bleiben und wurde kurzerhand durch Frederics Freundin ersetzt, leider ohne Segelerfahrung. Auch für sie hatten wir uns eigentlich einen schöneren Start in die Segelwelt vorgestellt um sie vielleicht sogar Nachhaltig für unsere Passion begeistern zu können. 
NaJa, halb so wild. Erstmal Kreise drehen um sich an das Schiff zu gewöhnen (und auf Abflauen des Windes zu hoffen, leider ohne Erfolg). Lange hielten wir das nicht durch, schnell waren wir alle bis auf die Knochen durchgefroren. Also ab in die Box, irgendwie muss das ja gehen….

Und es ging! 

„Endlich“ fest, endlich Dieselheizung! 
Nachdem wir uns aufgewärmt hatten haben wir nur Sprayhood und Kuchenbude aufbauen können – zum Segel anschlagen war nach wie vor zu viel Wind. Mit dem so vergrößerten Wohnraum konnten wir den Tag ausklingen lassen. 

Doch am nächsten Morgen dann die schaurige Entdeckung – Wasser in der Bilge. Wo kommt das denn her?! 
Da in der Nacht wohl immer wieder die Wasserpumpe lief hatten wir schnell einen Verdächtigen gefunden – der Warmwasserbereiter! 
Und tatsächlich: Hier tropft es. Vor einiger Zeit war schon mal ein Anschluss undicht, vielleicht jetzt schon wieder? Leider nicht, so richtig lokalisieren ließ sich das Leck nicht. Da wir hier nicht auf die Niagarafälle blicken mussten stellten wir den Warmwasserbereiter erst einmal unter strenge Beobachtung und machten weiter wo wir aufgehört haben – die Segel kommen dran! 

Das lief soweit problemlos, alles schnell erledigt. Auch der neue Lazybag passt und sieht doch wesentlich schicker aus als unser als Spinnenheimat umfunktionierte alte Modell. 

Die Motivation zu Segeln hielt sich allerdings in engen Grenzen, so blieben wir im Hafen und erledigten all die Kleinigkeiten die man so zu tun hat wenn das Schiff aus dem Winterlager kommt. Unter anderem hatte Frederic im Winterlager gebastelt und ein SeaTalk-kompatibles Barometer mitgebracht. Die Inbetriebnahme verlief überaus unspektakulär: Aus dem kleinen schwarzen 3D-gedruckten Gehäuse guckt ein SeaTalk-Stecker. Diesen eingesteckt, Plotter eingeschaltet und fertig. Jetzt haben wir auch den aktuellen Luftdruck und die Raumlufttemperatur in unserem System. Leider kann unser RayMarine eS7 diese Daten nicht grafisch aufarbeiten, möchte man also tatsächlich einmal den Luftdruck im Verlauf beobachten heißt es entweder händisch Werte ablesen oder Frederic fragen ob er eine entsprechende Funktion in seinen Quelltext implementieren kann. 
Während der Begeisterung über diese neue Funktion tropfte es aber leider fleißig weiter. So richtig lokalisieren ließ sich die Quelle am Warmwasserbereiter noch immer nicht, irgendwo unten oder so, vielleicht. 

Daher haben wir kurz vor Abreise in der Hafeneigenen Werkstatt Bescheid gegeben. Hier sollte der Warmwasserbereiter auf Dichtigkeit geprüft und ggf. ausgetauscht werden damit wir beim nächsten Trip direkt sorgenfrei los können.